Stefanie Höfler: DER GROSSE SCHWARZE VOGEL

Voller Hoffnung

8. November 2018
Für Ben und Krümel ändert sich alles, als ihre Mutter eines Morgens tot im Bett liegt. Wie die beiden Brüder danach weiterleben, erzählt Stefanie Höfler in ihrem berührenden Roman.

Ben ist 14, als sich die Sanitäter im Schlafzimmer vergeblich bemühen, seine Mutter nach einem plötzlichen Herzstillstand mithilfe eines Defibrillators wiederzubeleben. Wie ein Seismograf registriert der Junge Uhrzeit und Wetter: Die Sonne scheint, die Äpfel duften; es ist ein schöner Herbsttag. So führt Ben als Ich-Erzähler durch ­seine Gefühlswelt und durch die schrecklichste Woche seines Lebens, in der trotz ­allem auch viel Schönes passiert: Ben verliebt sich, erlebt ­echte Freundschaft und wird seinen sechsjährigen Bruder Karl am Ende auch nicht mehr Krümel nennen. Während der Vater zunächst in seiner Trauer wie erstarrt, ­suchen die beiden Kinder allein ihren je eigenen Weg, sich von ihrer Mutter zu verabschieden. Eine Geschichte zum Schluchzen und zum herzhaft ­Lachen, in der auch eine Beerdigung mit knallbuntem Sarg ­ihren Platz hat und Luftballons in Regenbogenfarben. „Der große ­schwarze Vogel“ ist ein wunderbar unkonventioneller Roman über den Tod, der auch die Schönheit des Lebens zeigt, den Trost durch die Natur, durch Kunst und Musik. Für ­Jugendliche wie auch für Erwachsene lesenswert­.