August 2003, Hochsommer. Ein unterkühlt agierender Serienkiller treibt sein Unwesen zwischen Rostock und Schwerin, Ostsee und Mecklenburgischer Seenplatte. Um Aufklärung mühen sich die in mancherlei Hinsicht fehlbaren Ermittler Lona Mendt und Frank Elling. Doch drückende Hitze und private Umtriebe trüben ihren Blick auf vermeintliche und tatsächliche Indizien.
Holger Karsten Schmidt, mit einigen Grimme-Preisen und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichneter Thriller-Drehbuchautor („Mord in Eberswalde“, „14 Tage lebenslänglich“, „Gladbeck“), entwirft ein historisch komplexes Schuld-und-Sühne-Szenario, zu dem alte Stasi-Seilschaften ebenso beitragen wie die westdeutsche Pharmaindustrie. Seinen Skript-Brotberuf merkt man Schmidts flotter Prosa wohltuend an: Schlüssige Volten, realitätsnahe Dialoge und abgründige Charaktere prägen die kunstvoll verästelte Story.
Nach der Bestsellerreihe „Lost in Fuseta“ legt der gebürtige Hamburger mit „Die Toten von Marnow“ den atmosphärisch beklemmenden Auftakt zu einer verheißungsvollen weiteren Krimireihe vor, die – naturgemäß – auch im Fernsehen zur Geltung kommen wird: Im Frühjahr 2021 zeigt die ARD die Adaption als Vierteiler – mit Petra Schmidt-Schaller und Sascha Alexander Geršak in den Rollen der dezent obskuren Ermittler.