Das Wichtigste vorweg: Die Grimm-Thriller von Bestseller-Autor Elias Haller sind nichts für schwache Nerven. Wer hier entgegen jeder Wahrscheinlichkeit mit dem Leben davonkommt, muss allen Schutzengeln danken - aber glücklich wird er sicher nicht mehr.
Als die Sonderermittlerin Nora Rothmann in einem Korruptionsfall in den eigenen Reihen zu ermitteln beginnt, klingt das zunächst lediglich nach einer delikaten Angelegenheit. Allerdings ahnt sie zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht im Ansatz, welche Dämonen sie mit ihren Nachforschungen wach rütteln wird.
Im ersten Band "Rotkäppchen lügt" knöpft sich die unbestechliche, aber ebenso unbeliebte Ermittlerin Rothmann beim LKA Berlin ausgerechnet den pensionierten Präsidenten der Behörde vor - und hat damit offenbar in ein Wespennest gestochen. Die Hauptstadt schlittert daraufhin in eine Gewaltspirale, in deren Zentrum ein sadistischer Killer mit Dramaturgie-Fetisch die Fäden zieht.
Er mordet nicht nur, um zu morden, sondern setzt sich obendrein als makabrer, allmächtiger Märchenerzähler in Szene, der seine ganz eigenen Versionen der Grimmschen Klassiker inszeniert. Ob der böse Wolf aus dem "Rotkäppchen" oder in den Folgebänden das Vögelchen und Schneeweißchen und Rosenrot: Menschen sind für ihn nichts weiter als Marionetten in einem blutrünstigen Spiel, in dem er seine Opfer quält und ihnen die größten vorstellbaren Schmerzen zumutet.
Die Bände zwei und drei der chronologisch aufeinander aufbauenden Trilogie erscheinen im Januar ("Vöglein schweigt") beziehungsweise April ("Schneeweißchen stirbt") und sind bereits vorbestellbar.