Wer ist der Cop, wer der Killer? Martin Griffin fesselt mit einem psychologischen Thriller um eine lebensgefährliche Entscheidung inmitten der Naturgewalt der schottischen Highlands.
Letzte Nachtschicht im Hotel. In der Frühe wird sich Remie Yorke ins Flugzeug setzen und in Südamerika ein neues Leben beginnen. Der Mord an ihrem Bruder im nahe gelegenen Gefängnis, ihre jahrelangen Versuche, ihn von seinem kriminellen Weg abzubringen, all das wird sie in wenigen Stunden hinter sich lassen.
In dieser Nacht schneidet ein Schneesturm das Hotel mit ihr und den beiden letzten verbliebenen Gästen von der Außenwelt ab. Kurz nacheinander tauchen zwei Fremde auf, die beide behaupten, ein und derselbe Polizist zu sein, der einen entflohenen Mörder jagt. Wer lügt? Und ist den Hotelgästen zu trauen? Für Remie Yorke beginnt ein Horrortrip, bei dem die Schockwellen zwischen Ratio, Hoffnung und nackter Angst immer heftiger auszuschlagen beginnen.
Griffin hat für sein Thrillerdebüt ein klassisches Setting gewählt: einen Schauplatz ohne Fluchtmöglichkeit, unberechenbare Personen, die Freund und Feind sein können. Dabei verdichtet und eskaliert er die enorme Bedrohung und Stresssituation seiner Protagonistin so meisterlich, dass selbst abgebrühte Krimileser sich dem Psychoterror nicht entziehen können. Vor der Kulisse eines lebensbedrohlichen Schneesturms in den schottischen Highlands inszeniert der Autor brillant Remie Yorkes Zwangslage: Sie muss sich möglicherweise auf den Feind verlassen, um der Naturgewalt zu trotzen. Ein Krimi, atemberaubend bis zur letzten Seite und auf den Spuren von Lucy Foley und Ruth Ware.
Anita Strecker
Martin Griffin, aufgewachsen in den Yorkshire Pennines, war stellvertretender Schulleiter, ehe er sich der Schriftstellerei widmete. „Zwei Fremde“ ist sein Debüt, ein zweiter Thriller gerade in Arbeit. Griffin lebt mit seiner Frau und Tochter in Manchester.
