Christian Piskulla: DAS STAHLWERK

Mörderische Zeiten

2. Juli 2020

Deutschland, 1942: In einem Stahlwerk treibt ein Serienmörder sein Unwesen und gefährdet Hitlers Rüstungsproduktion. Ein polnischer Kommissar, der dort als Zwangsarbeiter schuftet, soll die Verbrechen aufklären.
 

Vor zwei Jahren ist Jarek Kruppa als Zwangsarbeiter in der Hölle des Stahlwerks Germania Metall Union gelandet. Mit seinen Hallen, Hochöfen, Straßen, Kellern und Bahnhöfen gleicht das riesige Areal bei Duisburg einer eigenen Stadt. Es handelt sich um eine gigantische Maschine, in der Tausende von Menschen mitten im Zweiten Weltkrieg die Rüstungsproduktion von ­Hitlerdeutschland am Laufen halten. 
Der polnische Kriegsgefangene weiß nicht, wie ihm geschieht, als sie ihn in seiner Baracke abholen. Paul Schöppke vom Werkschutz soll ihn zum Chef bringen. Werksleiter Hermann von Kessel verblüfft Kruppa mit dem Auftrag, eine brutale Mordserie aufzuklären: Zehn Arbeiter und Angestellte des Stahlwerks wurden in den vergangenen sechs Monaten ermordet, dazu kommen zwei Tote durch mysteriöse Arbeitsunfälle. Kruppa wurde ausgewählt, weil er bis zu seiner Verhaftung als bester Kriminalkommissar Polens galt. Die Aktion muss streng geheim bleiben, denn von Kessel bangt um sein Ansehen beim Rüstungsministerium und bei den Nazibossen. 

Kruppa bekommt ein Büro, den deutschen Vornamen Jan und ermittelt verdeckt: Offiziell arbeitet er beim Werkschutz. Der joviale Schöppke führt ihn ins Malochermilieu ein.  Das gewaltige Stahlwerk sprengt alle Dimensionen und macht einen schnellen Fahndungserfolg fast unmöglich. Doch Kruppa weiß, dass auch sein eigenes Leben davon abhängt, den Serienmörder aufzuspüren. Verzweifelt macht er sich auf die Jagd – und wird bald selbst zum Gejagten. 

Ein packender Thriller, ein faszinierendes Szenario: Christian Piskulla kennt genau, was er schildert. Er habe selbst vor über 30 Jahren in einem Stahlwerk ­gearbeitet, bekennt der Autor: „Die dunklen Hallen, die finsteren Keller, die Tunnel und Katakomben – sie sind real.“ Zudem sei sein polnischer Groß­vater von den Nazis zur Zwangsarbeit verschleppt worden. Beides habe ihn zu seinem Roman inspiriert, der auch als mitreißendes Hörbuch erschienen ist.  

Ebenso einfühlsam wie fesselnd schildert Piskulla die Lebensumstände der Zwangsarbeiter wie auch der Arbeiter in der harten Welt der Hochöfen. Ein Krimi, in dem es vor Spannung nur so brodelt.

Seine Aufgabe war es, den Mörder zu finden und auszuschalten. Würde er sich damit nicht an den Verbrechen der Nazis beteiligen?

Aus: „Das Stahlwerk“

Über den Autor

Christian Piskulla zählt zu den erfolgreichsten Fachbuchautoren in der deutschen Druck- und Medienbranche. In den vergangenen 15 Jahren hat er – ausschließlich in seinem eigenen Verlag – mehr als 20 Bücher veröffentlicht, viele davon Bestseller und Standardwerke.
„Das Stahlwerk“ ist sein erster Roman.

Christian Piskulla
Das Stahlwerk

Cleverprinting, 
420 S., 14,90 €,
ISBN 978-3-944755-22-9