Von Bäumen und Menschen
Angesichts von Klimakrise, wachsender sozialer Ungleichheit und zahllosem Artensterben bietet Naturschützer und Förster Peter Wohlleben neue, überraschende Lösungen.
Angesichts von Klimakrise, wachsender sozialer Ungleichheit und zahllosem Artensterben bietet Naturschützer und Förster Peter Wohlleben neue, überraschende Lösungen.
Peter Wohlleben, geboren 1964 in Bonn, ist Naturschützer, Förster, Gründer einer Waldakademie, Träger der Bayerischen Naturschutzmedaille und seit „Das geheime Leben der Bäume“ nicht mehr aus den Bestsellerlisten wegzudenken.
In seinem neuen Buch „Unser wildes Erbe“ fragt Wohlleben unumwunden, wie viel Natur noch in uns steckt: Sind wir – in aller Drastik gesprochen – das Ende der Natur? Der Mensch als selbstzerstörerisches Wesen ohne Regulierung? Warum beuten wir trotz unserer hoch entwickelten Intelligenz den Planeten schneller aus, als unser Verstand Lösungen für die Folgen dieses Handelns findet? Das Buch stellt diese Fragen und es sucht die Antworten in der Entwicklungs- und Kulturgeschichte der Menschheit, in der Flora und Fauna und ihrem komplexen Zusammenspiel.
Diesen ernsten Themen geht der Autor voller Neugier und mit der ihm eigenen unbändigen Lust an Wissensvermittlung nach. Biologisch völlig unterschiedliche Phänomene werden dabei erklärt – etwa warum ausgerechnet das Weihnachtsessen ansetzt, dass Raben bilingual sind, warum wir (noch) nicht unsterblich sind, dass Holz ein giftiger Brennstoff ist und dass 99 Prozent aller Entscheidungen nicht vom Verstand getroffen werden, sondern instinktgesteuert sind.
Demzufolge muss ein wirksamer Schutz unseres Planeten und ein gleichzeitiges Fortbestehen unserer eigenen Art beim Instinkt und bei den Gefühlen ansetzen. Und so spricht Wohlleben mit seinen Erläuterungen und Argumenten eben nicht nur das Hirn der Leser:innen an, sondern zugleich deren Herz – zum Beispiel durch Verweis auf die Buchen, von denen zu lernen sich lohne. Anstatt ihren Lebensraum zu zerstören, seien diese Bäume nämlich beständig dabei, ihn zu verbessern, indem sie sozial seien und gemeinsame Strategien entwickelten. Die Analogie funktioniere, weil die Menschen – so Wohlleben – eben nicht nur ein Teil der Natur seien, sondern einfach selbst Natur.
In der aufwendigen Graphic-Novel-Adaption seines Weltbestsellers „Das geheime Leben der Bäume“ nimmt uns Peter Wohlleben erneut mit in den Wald und erklärt uns hautnah die Besonderheiten, Verflechtungen und verborgenen Fähigkeiten der dortigen pflanzlichen Bewohner.
Und die wunderbaren Illustrationen des französischen Künstlers Benjamin Flao zeigen uns die reiche Welt der Grün- und Brauntöne, der Weite und Enge, schlicht die Schönheit der Natur – ein überwältigendes Erlebnis für die Sinne.