Eine Messerstecherei bei einem Saufgelage. Ein Mann ist tot, der mutmaßliche Angreifer flüchtet in den Wald, wird von der Polizei aber schnell gefasst. Bei der Vernehmung schweigt Antti Mielonen, kann sich – sturzbetrunken, wie er war – nicht erinnern, ob er Rami Nieminen erstochen hat. Ein Routinefall, glaubt Jari Paloviita, Kommissariatsleiter in Pori, doch als er die Namen der Männer erfährt, verschlägt es ihm den Atem: Mit Antti ging er in der Kindheit durch dick und dünn, sie schworen sich ewige Freundschaft, bevor das Schicksal sie trennte. Und Rami war schon damals ein Schläger, der Jari brutal drangsalierte. J
ari verheimlicht seinem Team die persönliche Verbindung zu dem Fall, sein akribischer und hartnäckiger Kollege Henrik Oksman stößt aber bald auf Ungereimtheiten, die ihm keine Ruhe lassen. Seine Recherchen führen ihn tief in die Vergangenheit bis zu einem schicksalhaften Tag im Sommer 1991.
Arttu Tuominen verknüpft in seinem Debüt die Aufklärung eines Verbrechens mit einer packenden Coming-of-Age-Geschichte. In Rückblenden erzählt er von der Freundschaft zweier Jungs, die aus völlig unterschiedlichen Milieus stammen: hier Jari, der in seinem Elternhaus behütet aufwächst; dort Antti, dessen Vater ein gewalttätiger Säufer ist. Die beiden verbindet ein dunkles Geheimnis, von dem man erst ganz am Schluss erfährt. Tuominens Kriminalroman um Schuld, Rache und Vergebung fesselt bis zur letzten Seite – eine großartige Entdeckung.
WB