Höchstplatzierter Neueinsteiger bei der Belletristik ist der britische Science-Fiction und Fantasy-Autor Ben Aaronovitch mit "Die Silberkammer in der Chancery Lane" (dtv; ET: 13. April; Ü: Christine Blum) – er holt sich damit sofort den Bronzerang 3 in der Paperbackliste. Es ist der neunte Band seiner Kult-Reihe "Die Flüsse von London". Ein neuer Fall für Peter Grant, Londoner Bobby und Zauberlehrling: In den titelgebenden Silberkammern in der Chancery Lane wird ein schrecklich zugerichteter Toter entdeckt, mit aufgerissenem Brustkorb und Herz-los. Mit einem zweiten Toten weitet sich die Sache aus ...
Die Startauflage für die "Silberkammer" liegt bei 70.000 Exemplaren, teilt dtv auf Anfrage mit. Hat sich die Höhe im Laufe der Jahre geändert? "Der erste Band erschien am 1. Januar 2012 auf Deutsch, dieser ging noch mit 12.000 Exemplaren an den Start", so die Münchner. "Mit dem großen Bestsellererfolg wuchsen natürlich auch die Erstauflagen." Die Gesamtauflage des "Flüsse von London"-Universums bei dtv – neben den neun Teilen, auch Novellen und Kurzgeschichten-Bände – betrage 1,5 Millionen.
Wie war dtv auf den Autor aufmerksam geworden? Die Manuskripte der ersten beiden Bände habe man 2010 über eine Agentur bekommen und "sofort eingekauft, weil uns diese originelle, unterhaltsame Urban Fantasy auf Anhieb ausnehmend gut gefiel", so der Verlag. Die Reihe richte sich an ein erwachsenes Publikum, aber die Zielgruppe sei sehr breit und definitiv nicht auf Fantasy-Leser:innen beschränkt.
Zum Start von Band 9 führt der Verlag breit angelegte Marketing-Maßnahmen durch, insbesondere eine große Online- und Social-Media-Kampagne sowie eine Blogger:innen-Aktion. "Zusätzlich erreichen wir die Leser:innen über unser Newsletter-Marketing und bundesweite Radio Advertorials. Hinzu kommen Merchandise sowie Meet & Greets für Fans", fasst dtv zusammen.
Oxen 5
Direkt hinter Aaronovitch, auf Platz 4, reiht sich der dänische Krimiautor Jens Henrik Jensen mit seinem Thriller "Oxen. Noctis", ebenfalls bei dtv (ET: 13. April; Ü: Friederike Buchinger) neu in die Paperbackliste ein. Es ist der fünfte Band seiner Niels-Oxen-Reihe.
Der neue Knausgård
In die Belletristik Hardcoverliste schafft es in dieser Woche nur ein neuer Titel, auf Platz 13: "Der Morgenstern" (Luchterhand; ET: 11. April; Ü: Paul Berf) des vielfach ausgezeichneten norwegischen Autors Karl Ove Knausgård, der durch seine sechs autobiografischen Romane berühmt geworden ist. Hochsommer in Norwegen: Aber die Tiere verhalten sich anders als gewohnt. Die Welt ist aus den Fugen. Was macht das mit den Menschen? Knausgård erzählt von zwei Tagen im Leben von neun Menschen, in deren eigenen Worten. Rätsel gibt ein neuer Stern am Himmel auf. Droht der Weltuntergang?
"Der Morgenstern steht wie ein Zeichen am Himmel, das nicht entzifferbar ist", schreibt Johanna-Charlotte Horst in der "Süddeutschen Zeitung". "Gleichzeitig passieren auf der Erde unerklärliche Dinge." Knausgårds Figuren setzen trotzdem ihr Alltagsleben fort: "Alles scheint normal im Knausgård-Universum. Er erzählt mal wieder vom Einkaufen und Aufräumen, während es im Untergrund brodelt", so die "SZ" – aber diesmal eben aus der Ich-Perspektive seiner neun Protagonisten.
"Wir sind mit einer entsprechend hohen Startauflage gestartet und haben auch angesichts der Gewichtigkeit des Buches für ausreichend Papiervorrat gesorgt", hält sich der Verlag gegenüber Börsenblatt online bedeckt. Es habe früh begeisterte Stimmen aus dem Handel gegeben und man sei sehr glücklich darüber, "dass der Handel unsere hohen Erwartungen teilt".
Die Besprechung im "Literarischen Quartett" (ZDF) vom 8. April war sicher hilfreich, aber diesen Erfolg einer einzelnen Sendung vor dem Hintergrund des großen Presseechos zuzuschreiben, falle schwer. "Es liegt sicher eher an der Summe der Stimmen", so der Verlag.
Bei Luchterhand sind insgesamt 16 Titel von Knausgård erschienen, die Gesamtauflage liegt bei über einer halben Million Exemplaren. "Alle seine Titel sind ganz starke Backlist-Titel bei uns", freut sich der Verlag.
Großer Satz für Ildikó von Kürthy
Den größten Boden innerhalb der Top 25 bei der Belletristik (HC) macht Ildikó von Kürthy gut: Ihr neuer Roman "Morgen kann kommen" (Rowohlt Wunderlich; ET: 12. April), in der vorigen Woche neu auf Platz 22 gestartet, klettert auf Platz 3. Am 8. April war die Autorin in der Talkrunde "Kölner Treff" (WDR; ab Minute 2:00) von Bettina Böttinger zu Gast. Mit ihrer "Show zum Buch" geht sie ab Mai auf Tour: die Termine.