Großer Preis des Deutschen Literaturfonds an Klein verliehen

"Ein begnadeter Sprachästhet"

29. November 2022

Georg Klein wurde am Montag mit dem Großen Preis des Deutschen Literaturfonds geehrt. Er ist mit 50.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet wurden an diesem Abend auch die Preisträger des Paul-Celan-Preis, des Kranichsteiner Literaturförderpreis und der Auslands-Stipendien.

„Der Große Preis des Deutschen Literaturfonds für Georg Klein ist die verdiente Würdigung eines begnadeten Sprachästheten, der uns immer wieder in die Abgründe scheinbarer Alltäglichkeit schauen lässt. Dies gilt für seine Beschreibungen der alten Bundesrepublik im ‚Roman unserer Kindheit‘, ebenso wie für seine Erzählungen von einer dystopischen Zukunft, die nie allzu fern erscheint. Besonders faszinierend sind seine Schilderungen von Phänomenen einer bisweilen rätselhaften Natur, welche die Menschen immer wieder neu herausfordert oder ihre seelischen Zustände widerspiegelt“, sagt Kulturstaatsministerin Claudia Roth in ihrer Rede.

Susanne Fischer vom Vorstand des Deutschen Literaturfonds würdigte den Preisträger mit folgenden Worten: „Mit Georg Klein zeichnen wir einen Schriftsteller aus, dessen umfangreiches Werk vor allem von der Zukunft der menschlichen Gesellschaft erzählt, manchmal beklemmend in seinen skeptischen Diagnosen, aber nie ohne einen humanen Blick auf die Protagonisten. Von ‚Libidissi‘ (1998) bis ‚Bruder aller Bilder‘ (2021) ziehen die Romane ihre Leser unmittelbar in ihren Bann. Der preisgekrönte Autor ist zudem einer von über 700 Stipendiaten, die der Deutsche Literaturfonds in seiner über 40-jährigen Geschichte gefördert hat.“

Außerdem bedankte sie sich bei der Kulturstaatsministerin für die Unterstützung.

Die Laudatio auf Georg Klein hielt die Kulturwissenschaftlerin Jutta Person.

Weitere Ehrungen an diesem Abend

Den mit 20.000 Euro dotierten Paul-Celan-Preis erhielt der Übersetzer Ulrich Blumenbach für seine Übersetzung des Romans „Witz“ von Joshua Cohen (Schöffling & Co.).

„Mit ebenso großer Freude überreichen wir den Paul-Celan-Preis an Ulrich Blumenbach. Er hat unter anderem Bücher von Dorothy Parker und Jack Kerouac ins Deutsche übertragen; besonders hervorzuheben aber sind seine Übersetzungen der komplexen Sprachkunstwerke von David Foster Wallace (‚Unendlicher Spaß‘) und natürlich Joshua Cohen (‚Witz‘), die es dem deutschsprachigen Publikum ermöglichen, sich mit diesen wichtigen Autoren der Postmoderne auseinanderzusetzen“, sagt Susanne Fischer.

Ebenfalls verliehen wurde im Rahmen der Preisverleihung der mit 5.000 Euro dotierte Kranichsteiner Literaturförderpreis an Sven Pfizenmaier. Das New-York-Stipendium ging an Emanuel Maeß (Berlin) und das London-Stipendium an Volker Sielaff (Dresden).