Gioconda Belli erhält Königin-Sofia-Preis
Die nicaraguanische Dichterin und Romanautorin Gioconda Belli wird mit dem Königin-Sofia-Preis für iberoamerikanische Poesie ausgezeichnet, wie die Jury am Montag in Madrid bekannt gab.
Die nicaraguanische Dichterin und Romanautorin Gioconda Belli wird mit dem Königin-Sofia-Preis für iberoamerikanische Poesie ausgezeichnet, wie die Jury am Montag in Madrid bekannt gab.
Gioconda Belli (1948) gilt aufgrund ihres umfangreichen literarischen Werks als eine der führenden lateinamerikanischen Schriftstellerinnen. Ihr Werk, das in mehr als 20 Sprachen übersetzt wurde, umfasst 15 Gedichtbände, acht Romane und sieben Bücher mit Essays, Zeitzeugenberichten und Kindergeschichten. In Deutschland sind ihre Werke vor allem im Peter Hammer Verlag erschienen, daneben bei Knaur und bei Argon und dtv.
Bekannt wurde Belli unter anderem mit "Die bewohnte Frau" und "Der "Republik der Frauen". Zuletzt erschien ihr Gedichtband "Mich lockt die Liebe mit ihren Stacheln" und der Essayband "Ich bin wie ein weites Land" über Feminismus, Literatur und ihre Heimat Nicaragua (beide Bücher Peter Hammer Verlag).
Die Jury begründete ihre Entscheidung für die 74-jährige Belli mit deren „kreativen Ausdruckskraft, ihrer dichterischen Freiheit und ihrem Mut" sowie mit ihrer Bedeutung für die zeitgenössische nicaraguanische Kultur. Die Regierung von Präsident Daniel Ortega hatte Belli, wie etwa der WDR in seiner Berichterstattung betonte, die Staatsbürgerschaft entzogen, sie lebt seit derzeit in Spanien – es ist nicht das erste Mal, dass sie das Land verlassen musste: In den 70er Jahren lebte sie wegen Repressionen in Mexiko und Costa Rica.
Der Reina-Sofia-Preis wird vergeben von der Universität von Salamanca und der staatlichen spanischen Organisation Patrimonio Nacional.
Die Präsidentin des Patrimonio Nacional de España, Ana de la Cueva, betonte, dass die nicaraguanische Dichterin sich gegen 49 andere Kandidatinnen und Kandidaten für den Preis durchgesetzt habe. Santiago Muñoz Machado, Direktor der Königlichen Spanischen Akademie und Mitglied der Jury, würdigte Bellis Leistung als Schriftstellerin „in allen literarischen Genres".