„Der Ausdruck Klimaterroristen wurde im öffentlichen Diskurs gebraucht, um Aktivist:innen und deren Protest zu diskreditieren“, so die Jury des Unworts des Jahres. Demnach werde durch das Wort „Klimaterroristen“ im öffentlich-politischen Diskurs pauschal Bezug auf Akteur:innen genommen, die sich für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und die Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens einsetzen.
„Die Jury kritisiert die Verwendung des Ausdrucks, weil Klimaaktivist:innen mit Terrorist:innen gleichgesetzt und dadurch kriminalisiert und diffamiert werden“, heißt es weiter. „Unter Terrorismus ist das systematische Ausüben und Verbreiten von Angst und Schrecken durch radikale physische Gewalt zu verstehen. Um ihre Ziele durchzusetzen, nehmen Terrorist:innen dabei Zerstörung, Tod und Mord in Kauf. Durch die Gleichsetzung des klimaaktivistischen Protests mit Terrorismus werden gewaltlose Protestformen zivilen Ungehorsams und demokratischen Widerstands in den Kontext von Gewalt und Staatsfeindlichkeit gestellt.“
Außerdem kritisieren sie, dass der Ausdruck „Klimaterroristen“ den Fokus der Debatte von den inhaltlichen Forderungen der Aktivist:innen, nämlich konkrete politische Maßnahmen, und die globale Bedrohung durch den Klimawandel, auf den Umgang mit Protestierenden verschiebe.
Als weitere Unwörter mit ähnlicher Wirkung benennt die Jury Klimaterrorismus, Ökoterrorismus und Klima-RAF.