Nach ihren Bestsellern "Der Zopf" (deutsche Ausgabe 2019) und "Das Haus der Frauen" (deutsche Ausgabe 2020; beide S. Fischer) landet die französische Autorin Laetitia Colombani einen weiteren Erfolg: "Das Mädchen mit dem Drachen" (S. Fischer; ET: 23. Februar; Ü: Claudia Marquardt) startet neu auf Platz 6 in der Hardcoverliste. Eine der Hauptfiguren ist das indische Mädchen Lalita, bekannt aus "Der Zopf". Hinzu kommen die französische Lehrerin Léna, die in einer Schule am Golf von Bengalen ein neues Leben beginnen will, und Preeti, die eine Selbstverteidigungsgruppe für junge Frauen leitet. Als Preeti, gerufen von Lalita, Léna vor dem Ertrinken rettet, nimmt die Geschichte der Drei Fahrt auf. Colombani thematisiert dabei Kinderarbeit, eine Form moderner Sklaverei, sowie Zwänge und Ungerechtigkeiten des Kastensystems.
Auf Platz 12 reiht sich die georgisch-deutsche Autorin Nino Haratischwili mit "Das mangelnde Licht" (Frankfurter Verlagsanstalt; ET: 25. Februar). Vier Mädchen, Frauen, darunter die Ich-Erzählerin Keto, erleben den Umbruch nach der Perestroika in Georgien. Nach Jahren, 2019, begegnen sich drei davon bei einer Fotoausstellung der verstorbenen vierten, der Kriegsfotografin Dina, in Brüssel wieder – die Fotos setzen Erinnerungen in Gang. Der Roman entwickle "durch seinen prallen Erzählstil einen enormen Sog", so Stephanie von Oppen auf "Deutschlandfunkkultur".
Die weiteren Premieren bei der Belletristik (HC):
- Platz 16: "Nebelopfer" (Lübbe; ET: 25. Februar) von Romy Fölck. Band 5 ihrer Elbmarsch-Krimireihe um Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn.
- Platz 21: "Viral. Blutrausch" (Benevento; ET: 24. Februar) von Mark Benecke. Thriller um einen Frauenmörder.
- Platz 23: "Kaiserstuhl" (List; ET: 24. Februar) von Brigitte Glaser. Historischer Roman, der 1962 am Kaiserstuhl spielt. Das frühere deutsch-französische Paar Henny und Paul trifft sich wieder.
- Platz 24: "Brunnenstraße" (Piper; ET: 24. Februar) von Andrea Sawatzki. In ihrem autofiktionalen Roman schildert die Schauspielerin und Autorin ihre Kindheit. Ihr Mann, der Schauspieler Christian Berkel, hatte seine Familiengeschichte in "Der Apfelbaum" und "Ada" (beide Ullstein) verarbeitet.
Miss Merkel - Fall 2
Mit "Miss Merkel: Mord in der Uckermark" (Rowohlt Kindler; ET: März 2021) hatte David Safier im vergangenen Jahr einen Coup gelandet – holte sich damit den ersten Platz in unseren Belletristk-Jahrescharts (PB). Ein Jahr später folgt der zweite Streich: "Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof" (Rowohlt Kindler; ET: 1. März), der sich sofort Platz 6 in der Paperbackliste holt. Merkels Mops findet Mops den ermordeten Gärtner auf dem Klein-Freudenstädter Friedhof in der beschaulichen Uckermark...
Wie landete Miss Merkel als Detektivin zwischen zwei Buchdeckeln? "Die Idee ist David Safier in einem Gespräch mit seinem Agenten gekommen", erläutert Ulrike Beck, Programmleitung Kindler Verlag, auf Anfrage. Auch sein privates Umfeld habe positiv reagiert. "Das hat im Verlag sofort gezündet, wir ahnten, dass die Idee groß sein könnte: Aus Frau Merkel eine Art deutsche Miss Marple zu machen und mit ihr als Heldin ein Cosy Crime zu entwickeln, das mit Elementen der politischen und privaten Biographie der Bundeskanzlerin auf eine liebenswerte Weise spielt, hat viele sofort überzeugt."
Neben ihrer Fähigkeit, analytisch zu denken, spielen "ihre Neugier, ihre Beharrlichkeit, ihr Durchsetzungsvermögen und ihre mangelnde Eitelkeit eine große Rolle. Und die Tatsache, dass sie gerne zunächst einmal unterschätzt wird, vor allem von eitlen Männern". Zunächst habe man nur über ein Buch gesprochen, aber dann hatte Safier unzählige weitere Ideen, sodass man sich für einen Folgeband bereits vor dem großen Erfolg des ersten Falls entschieden habe.