Für neugierige Leserinnen und Leser sind die Programme der kleinen, unabhängigen Verlage wahre Fundgruben. Wer sich nicht nur von Bestsellerlisten leiten lässt, wird unter diesen Romanen Stoff für die nächsten Schmökerstunden finden.
Christian, Dana, Franz und Mitch haben ihre Väter, die US-amerikanische Soldaten waren, nie kennengelernt. In den Semesterferien bricht Christian auf, um das Land seines Vaters zu entdecken. Die Reise wird für ihn nicht nur zum abenteuerlichen Roadtrip, sondern auch zur existenziellen Erfahrung der besonderen Art. Herkunft, Freundschaft, Identität und der Traum von Amerika – Carsten Tabels mitreißender Roman taucht ein ins echte Leben.
Für Gleichaltrige ist sie „der Blauwal“, „das Monster“: Maria Luísa ist sympathisch und gut in der Schule, doch ihr extremes Übergewicht macht sie zur Außenseiterin. Im Studium hat sie einen Freund, aber der schämt sich für ihr Aussehen und beendet die Beziehung. Isabela Figueiredo erzählt mit „Die Dicke“ ihre eigene Geschichte und zeigt, was es für eine junge Frau heißt, erniedrigt und ausgegrenzt zu werden. Ein Buch, das unter die Haut geht.
Eine Erbschaft und seine kriselnde Ehe haben John ins Salzkammergut geführt. Eigentlich will der Amerikaner nur das schön gelegene, renovierungsbedürftige Haus der Großmutter verkaufen. Doch bald wird John mit einem beunruhigenden Geheimnis und vielen Menschen konfrontiert, die sein Leben auf den Kopf stellen. Marchners eleganter Roman erzählt von vermeintlicher Idylle, Spekulationen, Immobilienhaien und einer dunklen Vergangenheit.
Ein buddhistischer Mönch, der das Chaos der Besetzung Tibets durch die Rote Armee in den 1950ern durchlebt, und ein Londoner Quantenwissenschaftler in Gewissensnöten 50 Jahre später: Die beiden Erzählstränge bringt David Michie, Autor des Bestsellers „Die Katze des Dalai Lama“, in seinem Tibet-Thriller spielend zusammen. Wer Spannung plus Spiritualität liebt, sollte „Der Magier von Lhasa“ lesen.
