Für Freiheit und Liebe

Als Caroline Bernards Romanheldin Lisa im Frühjahr 1933 einen Umschlag mit brisantem Material durch die von SA-Männern heimgesuchten Straßen Berlins trägt, hat sie ihr erstes Leben schon hinter sich. Als Jüdin und Widerstandskämpferin hatte sie nach der ­Machtübernahme der Nazis in den Untergrund gehen müssen. Sieben Jahre später entkommt sie gerade noch rechtzeitig nach der Eroberung von Paris durch die Deutschen aus einem Internierungslager am Fuße der Pyrenäen – und wird kurz darauf vor eine dramatische Entscheidung gestellt: Folgt sie ihrem Wunsch nach Glück und ihrer Liebe zu dem Amerikaner Louis oder riskiert sie ihr Leben, um anderen Flüchtlingen den Weg über die spanische Grenze zu öffnen? 

Wie bereits in „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ hat Caroline Bernard mit Lisa Fittko (1909 – 2005) eine historische Persönlichkeit als Vorlage gewählt: für eine Romanfigur, die politischen Widerstand und Glück zu vereinen sucht. Im Rahmen einer intensiven Recherchereise hat sie sich auf Lisa Fittkos Spuren begeben. Die „echte“ Lisa sei in persönlichen Dingen allerdings sehr zurück­haltend gewesen, schreibt Bernard. So hat sich die Autorin die Freiheit genommen, die Figur Louis einzuführen: „Er steht für alles, was eine junge Frau wie Lisa Fittko auch fühlte, fühlen musste.“ Und damit bringt Caroline Bernard uns die charismatische Heldin näher, als es die rein geschichtlichen Fakten könnten.

UB

Caroline Bernard ist das ­Pseudonym von Tania ­Schlie. Die Literaturwissenschaftlerin liebt es, Geschichten von ­starken Frauen zu erzählen. Ihr Bestseller „Frida Kahlo und die Farben des Lebens“ ist in über 20 Ländern erschienen.