Herzenswärme inklusive
Neuengland im Sommer, ein nostalgisches Gästehaus, ein glückloser jüdischer Schriftsteller und eine quirlige Wirtin: Mehr braucht Agnes Krup nicht für ihren bezaubernden und erfahrungssatten Roman „Leo und Dora“.
Neuengland im Sommer, ein nostalgisches Gästehaus, ein glückloser jüdischer Schriftsteller und eine quirlige Wirtin: Mehr braucht Agnes Krup nicht für ihren bezaubernden und erfahrungssatten Roman „Leo und Dora“.
Seit mehr als zehn Jahren träumt Leopold Perlstein von dem Buch, das tief in seinem Innern schlummert. Doch die Seiten bleiben leer. Stattdessen muss der während des Krieges nach Palästina ausgewanderte Wiener Schriftsteller sein Auskommen als Versicherungsangestellter verdienen. Seinen misanthropischen Lebensstil will Leopolds Agentin nicht länger tolerieren, und so verschreibt sie ihm einen Tapetenwechsel. Großzügig stellt sie ihm ihr Landhaus in Neuengland zur Verfügung.
Aber als Leopold nach zweiwöchiger Anreise dort ankommt, ist das Haus aus unerfindlichen Gründen abgebrannt. Dem Autor bleibt nichts anderes übrig, als ins örtliche Gasthaus zu ziehen. Obwohl das Mobiliar hier alt und das Essen schlecht ist, fühlt Leopold sich schnell wohl. Denn Dora, die Wirtin, bringt ihm dank ihres bodenständigen Charakters die lang vermisste Herzenswärme entgegen.
Für ihren dritten Roman „Leo und Dora“ hat sich Autorin Agnes Krup von der wechselvollen Vergangenheit ihres eigenen Hauses in Connecticut inspirieren lassen – ein ehemaliges Familienhotel für Sommergäste aus New York City. In so einer authentischen und stimmungsvoll beschriebenen Kulisse führt Krup ihre präzise entwickelten Hauptcharaktere zusammen. Dabei verzichtet die Autorin auf unbeeinflussbare Glücksfälle oder äußere Katastrophen. Ihr magischer Roman speist sich ganz aus dem Atem ihrer Figuren. Balsam für die Literaturseele.
AW
Agnes Krup, geboren in Hamburg, hat als Verlagsscout, Lektorin und Literaturagentin gearbeitet. Nach „Mit der Flut“ und „Sommergäste“ ist „Leo und Dora“ ihr dritter Roman. Sie lebt in der Nähe von Sharon, Connecticut, und in Berlin.