Neue Romane aus Independent-Verlagen
Interessante Romane über Figuren, die allesamt vielschichtige Einsichten in die modernen Gesellschaften vermitteln.
Interessante Romane über Figuren, die allesamt vielschichtige Einsichten in die modernen Gesellschaften vermitteln.
Als Hagen in sein Heimatdorf zurückkehrt, ist nichts mehr, wie es früher war: Der Schlüssel zum Elternhaus passt nicht mehr, niemand erinnert sich an ihn, der Wald soll Unterkünften für Geflüchtete weichen. Hagen kämpft erbittert um sein Gestern, bis das Heute in Gestalt von Adana in sein Leben tritt.Ohne Klischees nähert sich Autor Philipp Brotz behutsam der Frage, was Heimat ist.
Suzu ist Mitte 20 und hat einen Hamster. Mehr Gesellschaft braucht sie nicht. Überhaupt braucht und will sie nicht viel. Doch als sie ihren Job verliert und bei einem Reinigungsteam anheuert, das die Fundorte unbemerkt Verstorbener säubert, haucht ihr der Blick auf das einsame Sterben ungekannten Respekt vor dem Leben ein – nicht zuletzt vor ihrem eigenen.
Bickers Figuren sind auf den ersten Blick funktionierende Erwachsene – in deren Innerem es brodelt. Sie tragen Verletzungen oder Traumata mit sich herum, die sie Alltagsrassismus, Achtlosigkeit und anderen Ungerechtigkeiten schutzlos ausliefern. Vor der Eskalation steht so oft nur ein unbedachter Satz oder eine Geste. Ein aufwühlendes Plädoyer für mehr Empathie.
Sozialarbeiterin Alba lebt in Wien. Ein Zuhause aber bietet ihr weder ihre Ehe noch die Stadt, sondern die Telefonate mit ihrer Schwester in der albanischen Heimat. Lindita Arapi erzählt ohne Verklärung und mit großer Eindringlichkeit davon, welchen Identitätsverlust Alba durch ihre Migration erleidet und wie schwer sie gleichzeitig abschütteln kann, was sie zurücklassen wollte.