Sie sind verbunden durch eine innige Freundschaft und ihre Leidenschaft für die Kunst: Eindringlich und elegant erzählt Anne Stern von einer Malerin und ihrem Modell, von zwei Frauen, die in unruhigen Zeiten ihren Weg suchen.
Die junge Jüdin Lotte Laserstein will Malerin werden, mit ihren Bildern Erfolg haben. Aber das ist schwierig im Berlin der 1920er Jahre, wo Frauen erst seit Kurzem an der Kunstakademie zugelassen sind. Lotte jedoch gibt nicht auf: In ihrem Professor Erich Wolfsfeld findet sie einen Mentor, und in der schönen Traute, ihrem Modell, eine Verbündete und Freundin. Während die Nazis erstarken und dunkle Zeiten ihre Schatten vorauswerfen, leben Lotte und Traute ganz für ihre Kunst – bis sie begreifen müssen, dass sie sich den politischen Ereignissen nicht entziehen können.
Ein Ausstellungskatalog inspirierte Anne Stern zu ihrem Buch um die Malerin Lotte Laserstein und ihr Modell Traute Rose. Und wie immer in ihren historischen Romanen entwirft Stern nicht nur eine fesselnde Handlung, sondern auch ein faszinierendes Zeitporträt: Die aufregenden Golden Twenties bilden den Hintergrund für das Schicksal von Lotte und Traute, deren Freundschaft in den Wirren der Nazizeit verblasst. Als Traute Lotte mehr als 20 Jahre später in Südschweden besucht, hat sich ein Missklang in ihre Beziehung eingeschlichen, und beiden wird klar, dass sie sich ihrer Vergangenheit stellen müssen. Psychologisch feinfühlig und in einer berührenden Prosa erzählt Anne Stern eine Geschichte von Leidenschaft und Verbundenheit, von Ehrgeiz und Rückschlägen, von einer Malerin, deren Werk erst durch ihr Modell vollkommen wird, und von zwei Frauen, die die Kunst untrennbar verbindet. So, wie es Traute an einer Stelle formuliert: „Ich glaube, wir sind wie ein Zopf, geflochten aus drei Strähnen – Lotte, die Kunst und ich.“
BIN
Lotte wirkt wie immer, kühl und praktisch, aber ich kenne sie … wie sonst kein Mensch auf der Welt, das kann ich trotz allem behaupten.
Aus: "Meine Freundin Lotte"
Anne Stern, geboren in Berlin, arbeitete nach ihrem Studium als Lehrerin und wurde mit online publizierten historischen Romanen bekannt. Heute widmet sie sich ganz dem Schreiben und begeistert mit Werken wie der Hulda-Gold-Reihe eine immer größere Fangemeinde. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Nicht nur für Bibliophile ist Anne Sterns Roman „Meine Freundin Lotte“ ein Erlebnis: Mit dem im Argon Verlag erschienenen Hörbuch erhält Sterns kluger, empathischer Text eine weitere Dimension. Die Moderatorin, Schauspielerin und Synchronsprecherin Britta Steffenhagen, die bereits zahlreiche Hörbücher gestaltet hat, verkörpert mit ihrer unverwechselbaren, klangvollen und ein wenig rauen Stimme eine bestechende Lotte, und ihre lebendige Lesedarbietung unterstreicht die reiche Gefühlswelt der Malerin. Traute wird von der Schauspielerin Heike Warmuth interpretiert, die bereits auf der Bühne wie auch in Film- und Fernsehproduktionen brillierte und die nun den vielschichtigen Charakter von Lottes Freundin mit ihrer warmen Altstimme auf überzeugende Weise herausarbeitet. Ein Hörbuch, das begeistern kann.
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