Max Küng: FREMDE FREUNDE

"Urlaub muss einfach schön sein"

5. Mai 2021

Drei Paare wollen zusammen ihre Ferien genießen – doch es kommt anders. „Fremde Freunde“ blickt humorvoll hinter die Fassade zwischenmenschlicher Beziehungen.

In Ihrem Roman „Fremde Freunde“ wird deutlich: Auch wenn die Umstände perfekt sind, ist es manchmal nicht so leicht, gemeinsam einfach eine gute Zeit zu haben. Warum?
Max Küng: Im Urlaub stehen wir ja häufig unter einem enormen Druck, denn die Zeit ist knapp und das Erholungsbedürfnis groß. Und er kostet ja auch Geld! Urlaub muss einfach schön sein und gelingen. Das birgt natürlich auch ein enormes Absturzpotenzial.

Das gilt auch für die Beziehungen der Protagonisten … 
Genau. Urlaub ist eine Zeit der Ehrlichkeit, denn selten verbringt man so viel Zeit am Stück mit dem Partner oder Freund – und dann stellt man fest, dass man ihn doch nicht so gut kennt, wie man dachte. Und wenn dann noch der Alkohol ins Spiel kommt …

…  kann das ziemlich lustig oder ziemlich schwierig werden. Vergessen wir in unserer Social-Media-geprägten Zeit manchmal, dass beides zum Leben dazugehört?
Ja. Instagram ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir uns selbst stets in positivem Licht präsentieren wollen. Gerade im Urlaub. Aber wo Licht ist, da ist eben auch Schatten. Und der kann ganz schön dunkel sein. 

Geselligkeit, Genuss, Austausch –  danach sehnen wir uns alle besonders. Ist Ihr Roman eine Einladung, schon jetzt von der Zeit zu träumen, in der all das wieder möglich sein wird?
Absolut. Auch ich vermisse diese Dinge sehr. Aber bald ist es ja wieder so weit; im Sommer werde ich hoffentlich Freunde in ihrem Ferienhaus besuchen können. Aber nicht in Frankreich, sondern in Italien. 

CP

Max Küng
Fremde Freunde

Kein & Aber, 
500 S., 25,– €,
ISBN 978-3-0369-5838-5

Über den Autor

Max Küng, geboren 1969 in Maisprach bei Basel, ist seit 1999 Reporter und Kolumnist beim Magazin des „Tages-Anzeigers“. Zuletzt erschienen sind seine Kolumnensammlung „Die Rettung der Dinge“ und der Roman „Wenn du dein Haus verlässt, beginnt das Unglück“. Max Küng lebt in Zürich.