Leonardo Padura: WIE STAUB IM WIND

Vom Fortgehen und vom Dableiben

3. März 2022

in Freundeskreis in Havanna, dessen Geheimnisse nach Jahrzehnten ans Tageslicht kommen: Leonardo Paduras Roman ist ein großes Epos über Zugehörigkeit, über Heimat und Exil und die Macht der Freundschaft. 

Ein altes Haus in Havanna: Hier treffen sich mehrere Freunde, unter ihnen Elisa, die Kämpferin, die introvertierte Clara und der sensible Irving. Sie sind hungrig nach Leben, wollen ausbrechen aus dem lähmenden Stillstand in Havanna. Dann kommt es zu einem Todesfall, und der Clan, wie sie sich nennen, zerbricht. Clara bleibt in Havanna, während Irving das Land verlässt, sich aber nie von Kuba lösen kann. Jahrzehnte später werden die Geheim­nisse des Clans offenbar – und die einstigen Freunde müssen sich ihrer Vergangenheit stellen.

Er habe diesen Roman mit dem Herzen geschrieben, meint Padura, und diese Haltung schimmert in jeder Zeile durch: In einer intensiven Prosa erzählt Padura von Freundschaft und Liebe, von Heimat und dem Leben im Exil, all das vor dem Hintergrund der brisanten Lage im Kuba des späten 20. Jahrhunderts. Es ist ein schillerndes Werk, klug, leidenschaftlich und fesselnd bis zur letzten Seite.

BIN

Leonardo Padura
Wie Staub im Wind

Übersetzt von Peter Kultzen. 
Unionsverlag, 528 S., 26,– €,
ISBN 978-3-293-00579-2