Wenn die Herzen höher schlagen

Es ist, als würde ein Schalter umgelegt, so beschreiben es viele junge Frauen. Wenn sie Romance- und New-Adult-Titel lesen, bleibt alles, was sie stresst, ausgeblendet. Dann sind sie etwa Sydney aus ­Colleen Hoovers „Maybe Someday“, dann verlieben sie sich in Mitbewohner Ridge, obwohl der mit Maggie liiert ist. 

Wie Kelly Oram oder Mona Kasten schreibt ­Hoover romantische Serien mit knisternder Erotik, luftig-leicht erzählt. Viele Heldinnen sind gerade in die erste eigene Wohnung gezogen, haben den ersten Job angetreten. Populär sind Settings mit glamouröser Aura, wie die Film-, oder Musikbranche, und auf der Skala beliebter Tropes stehen Enemies to Lovers, aber auch Forbidden Love ganz oben. Begeisterte Leserinnen treffen sich unter den Hashtags Bookstagram und BookTok und präsentieren auf Instagram und TikTok mit Vorliebe auch ihre aktuellen Romance- und New-Adult-­Herzenstitel, zitieren Lieblingstextstellen, erzählen, wie sie bei der Lektüre mitgefiebert und mitgefühlt haben. Sie setzen die Bücher kreativ in Szene und schwärmen von der Goldfolienprägung, dem stimmungsvollen Cover oder dem Motivfarbschnitt. Queer-romantisch geht übrigens auch, LGBTQIA+-Themen finden zunehmend Eingang in das Genre.

Verena Hoenig