"Worauf kommt es im Leben an?"

Was hat Sie zu „Das Buch eines Sommers“ inspiriert?
Bas Kast: Mit der Geburt meines ersten Sohnes habe ich mir zum ersten Mal die Frage gestellt, was es bedeutet, Vater zu sein, was ich meinen Kindern mitgeben möchte. Worauf kommt es im Leben an?

Und wie lautet Ihre Antwort? 
Ich bin in mich gegangen, ob ich das für mich Essenzielle auf ­einen Satz herunterbrechen kann, und kam auf das Diktum „Werde, der du bist“ des griechischen Dichters Pindar. 

In „Das Buch eines Sommers“ gibt es auch Verbindungen zu  Ihrem Bestseller „Der Ernährungskompass“ …
Ich habe meine Recherchen insofern verwendet, als meine Hauptfigur nach einer Art Anti-Aging-Pille sucht. Eine Form des Umgangs mit der eigenen Vergänglichkeit ist ja der Versuch, sie mithilfe von Medikamenten, Wirkstoffen zu kontrollieren. ­Diese Vorgehensweise – das Problem im Prinzip zu vertagen – steht im Kontrast zu einer anderen, die ich im Roman thematisiere: sich dem Problem zu stellen und das Wissen um die eigene Endlichkeit zu nutzen, um sich auf das Wesentliche im Leben zu fokussieren. „Der Ernährungskompass“ ist somit für den gesunden Körper, „Das Buch eines Sommers“ eher für die gelungene Seele.

Wie war es, diesmal einen Roman zu schreiben?  
Es war eine Umstellung für mich, aber auch eine, die mir sehr viel Spaß gemacht hat. Ich wollte das immer schon mal. Jetzt hatte ich auch wirklich eine Geschichte, die ich erzählen wollte.

CS

Bas Kast, geboren 1973, ­studierte ­Biologie und ­Psychologie in Konstanz, ­Bochum und am MIT. In ­seinen ­Büchern versucht er ­Themen wie Liebe oder Intuition ­mithilfe ­wissenschaftlicher ­Erkenntnisse neu zu ­beleuchten. Kast lebt in der Nähe von ­Würzburg.