WELTPOLITIK

Den Blick weiten

10. Mai 2021

Wie steht Europa zu den USA und zu Russland unter Wladimir Putin? Wie ist die Lage im Nahen Osten einzuschätzen und welche Rolle spielen Wirtschaft und Politik beim globalen Thema Nachhaltigkeit? Lesestoff für Antwortsuchende.

Der ewige Konflikt 

Elf Jahre, von 2010 bis 2021, hat Pascal Weber als Korrespondent aus dem krisengeschüttelten Nahen Osten berichtet. Am Anfang seiner Zeit stand der aufregende Arabische Frühling mit all den damit verbundenen Hoffnungen. Webers Buch ist eine gut recherchierte Analyse der Situation im Nahen Osten – und ein Plädoyer dafür, die Hoffnung auf einen ­gerechten Frieden trotz aller Gewalt und vieler Rückschläge nicht aufzugeben.
 

Pascal Weber
Es reicht!

Nahost: Suche nach einer Zukunft
Kolchis, 200 S., 22,– €,
ISBN 978-3-907292-10-5

Warum Europa Russland braucht

Die Orientierung Europas an den ­Vereinigten Staaten steht nicht erst seit der Amtszeit Donald Trumps ­infrage. Doch auch die andere Großmacht – Russland unter Wladimir ­Putin –erscheint vor dem Hintergrund der Nawalny-Affäre und des Krim-­Konflikts nicht unbedingt als verlässlicher ­Partner. Putin-Kenner Hubert Seipel legt nun eine fundierte Analyse der ­russischen Politik vor und denkt über mögliche Optionen der EU nach. 
 

Hubert Seipel
Putins Macht

Hoffmann und Campe, 352 S., 24,– €,
ISBN 978-3-455-00286-7

Die Grenzen des Wachstums

In zwei Bereichen sieht Kersten Reich gewaltige Hindernisse auf dem Weg zu einer nachhaltigen Gesellschaft: in der ­Ökonomie mit ihrem rein auf Wachstum ausgerichteten Denken und in der Politik, deren Wille zur Wahrheit der Autor deutlich infrage stellt. Auf die gründliche Betrachtung von Vergangenheit und Gegenwart folgt ein Ausblick: Welche Wege gibt es aus den Nachhaltigkeitsfallen?
 

Kersten Reich
Der entgrenzte Mensch und die Grenzen der Erde

Westend, 350 S., 25,– €,
ISBN 978-3-86489-319-3

Aus dem Schatten heraus

Michael Lüders hat eine klare ­Botschaft: Es ist – aus europäischer Sicht – höchste Zeit, das Verhältnis zu den USA zu überdenken und dafür ­zunächst das Bild vom selbstlosen ­Hegemon durch das einer imperialen Macht zu ersetzen, die, wenn es ­da­rauf ankommt, ihre Werte brutal verteidigt. Welche Rolle die Medien bei der Einschätzung der USA spielen, ist ein weiteres interessantes Thema in ­diesem meinungsstarken Buch.
 

Michael Lüders
Die scheinheilige Supermacht

C.H.Beck, 293 S., 16,95 €,
ISBN 978-3-406-76839-2