ATLAS DER VERLORENEN SPRACHEN

Sprachen, die verschwinden

8. Oktober 2020

„Tschorij ver, dilim tschidej ver“, sagen die süd­sibirischen Tofa: „Wenn ich gehe, geht die Sprache mit mir.“ Das gilt für viele der rund 7 000 erfassten Sprachen – die oft nur noch von wenigen alten Menschen, etwa den australischen Guugu-Yimithirr, gesprochen werden.

50 davon stellen Rita Mielke und die Illustratorin Hanna Zeckau in Wort und Bild vor. So erfährt man etwa, dass ­Jugendliche auf dem Bismarck-Archipel ein Idiom entwickelten, das sie „Unserdeutsch“ nannten, während das Hawaiianische einen Regen, bei dem man gut Sardellen fischen kann, von einem unterscheidet, der das Ende einer großen Liebe begleitet. Eine faszinierende Einführung in die Vielfalt menschlicher Kulturen.  UB

Rita Mielke, Hanna Zeckau (Ill.)
Atlas der verlorenen Sprachen

Duden, 
240 S., 28,– €, 
ISBN 978-3-411-70984-7