Satte 200 Millionen Wörter wurden seit 1949 im Bundestag mitstenografiert. Was sie über Deutschlands Geschichte erzählen, hat ZEIT ONLINE jetzt spannend aufbereitet.
Arbeitslosigkeit, Frieden, Gleichstellung, Rassismus, Umweltschutz, sozialer Wohnungsbau, Flüchtlinge, Vogelgrippe oder Brexit – alles einst brandaktuelle Themen, über die in 4 216 Sitzungen und 19 Legislaturperioden im Parlament leidenschaftlich referiert und debattiert wurde. ZEIT ONLINE hat diese unzähligen Protokolle nun analysiert: Wie oft und wann wurden diese Begriffe in den vergangenen 70 Jahren verwendet? Vor allem: Was sagt das aus über Politik und gesellschaftlichen Wandel? In Grafiken mit Zeitstrahl visualisiert und in unterschiedliche Themenblöcke geordnet, lassen sich interessante Tendenzen erkennen: Manche Begriffe sind Dauerbrenner, andere verzeichnen auffällige Spitzenwerte, verändern sich oder verschwinden.
Klug werden diese Ergebnisse von ZEIT-Journalistinnen und -Journalisten kommentiert: Denn warum ist die Kriminalität in 70 Jahren kontinuierlich gesunken, während das Thema selbst hartnäckig auf der Reden-Agenda bleibt? Was hat sich in Ton und Sprachgebrauch seit dem Einzug der AfD verändert? Wann wurde der Begriff Klimawandel durch Klimakatastrophe ersetzt und welche verpassten Chancen stecken in den Jahrzehnten dazwischen? Ein augenzwinkernder Blick fällt bei alldem auch auf das Parlament selbst: 32-mal fällt das Wort „Arsch“, auch „Schnitzel mit Pommes“ wird öfter gezählt, und Gelächter samt Zwischenrufen gibt es sowieso zuhauf …
klz
