Auch wenn die Zukunft düster scheint: Wer die Geschichte zu lesen weiß, nimmt erhellende Erkenntnisse in das Morgen mit. Neue Sachbücher betrachten historische Wegmarken aus einer neuen Perspektive – mit überraschenden Ergebnissen.
Ein Grundwissen über die Freiheitsrevolution von 1848 / 49 hat man zumindest aus der Schule mitgenommen. Was sich wirklich zwischen Kartoffelrevolution und Paulskirchenverfassung abspielte, wer die Männer und Frauen waren, die unter dem Einsatz von Leib und Lebensstandard für die neue Gesellschaft kämpften, erzählt der „Geschichtsdoc“ von Hellfeld um Personen, Orte und Objekte herum.
Wie leicht ist heute ein Navigationsgerät zu bedienen – und wie schwer war es für die mutigen Männer früherer Jahrhunderte, die Grundlagen dafür zu erforschen. Die Truppe, die sich anno 1735 aufmachte, um die Länge eines Breitengrads zu verifizieren, hatte keine Garantie für eine glückliche oder gesunde Rückkehr. Nicholas Crane schreibt über dieses Abenteuer, als hätte er mit diesen Männern an der Reling gestanden.
Harold James hat die großen Krisen der vergangenen 200 Jahre untersucht, die von Versorgungsengpässen (Nahrung, Treibstoff, Energie) und Inflation geprägt waren, und er setzt sie zueinander in Beziehung. Deutlich wird, wie diese Krisen unsere Gesellschaft geprägt haben: Krisen treiben eine technisch transformierte Globalisierung voran. Mit den Lehren aus Fehlern der Vergangenheit können wir unsere Wirtschaft und Gesellschaft weiterentwickeln – zum Besseren.
Ein Drittel des Lebens verbringe man im Bett, heißt es – wobei „Bett“ ebenso ein luxuriöses Prunk-(Himmel-)Bett sein kann wie eine schmale Pritsche. Und das Bett ist keine Privatangelegenheit: Auf Kissen suchten John Lennon und Yoko Ono die Öffentlichkeit, zwischen Laken wurden einige Mordkomplotte geschmiedet und Thronfolger gezeugt. Diese horizontale Geschichte der Menschheit umfasst Kunst wie auch Alltägliches.
